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Fairness in der Arbeitswelt

Fairness in der Arbeitswelt

In der heutigen Zeit erleben wir viele Krisen und erleben dementsprechend einen rapiden Wandel. Jede Krise bringt neue Herausforderungen mit sich, wodurch sich unsere Lebensumstände stetig ändern. Ein perfektes Beispiel hierfür ist die Corona Pandemie. Fast jeder Arbeitende war gezwungen entweder Teilzeit zu arbeiten, vielleicht noch dazu im Homeoffice. Hinzu kamen Homeschooling und weitere Hürden. All dies stellte die Arbeitswelt in Sekundenschnelle auf den Kopf und viele Firmen fanden es herausfordernd, sich so schnell anzupassen. Nun stellt sich die Frage: Wie können die Unternehmen Fairness bei sich sichern?

Was bedeutet eigentlich Fairness und Gerechtigkeit?

In der heutigen Zeit gibt es viele Definitionen, was Gerechtigkeit bedeutet. Schauen uns die theoretische Variante von Gerechtigkeit an. Diese lautet:

Gerechtigkeit wird in der Form von sozialen Handlungen umgesetzt und die Voraussetzung dafür ist die Zustimmung des Ziels von allen. Diese Voraussetzungen werden kollektiv und normativ festgelegt. Jede Handlung wird an diesen Maßstäben gewertet.

Viele Menschen verbinden Fairness oft mit Gerechtigkeit, dabei ist es eher eine untergeordnete Subkategorie von Gerechtigkeit und hat eine andere Bedeutung. Arbeitswelt-Expertin Prof. Dr. Rump nutzt hier die Definition der moralischen Fairness. 
Grundlegende moralische Standards der Gesellschaft. Wer sich nicht an diese übergeordnete Regel der Fairness hält, wird gesellschaftlich geächtet und ggfs. sanktioniert.
Es gibt auch noch weitaus mehr Definitionen zu Fairness, jedoch haben all diese eine unterschiedlichen Kontext und können nur in bestimmten Situationen angewendet werden. In den kommenden Zeilen werden wir auch noch weitere dieser Definitionen nennen, welche spezifischer auf die Arbeitswelt anwendbar sind.
 

Was bedeutet Fairness in Hinsicht auf die Arbeitswelt:

Fairness hat für viele Arbeitende einen hohen Stellenwert, keiner möchte ausgebeutet werden und steckt nicht ohne eine gute Entlohnung viel Zeit in die Arbeit. Daher gibt es verschiedene Kategorien für Fairness in der Arbeitswelt, jede hat eine andere Sichtweise auf Fairness und beinhaltet einen anderen Themenbereich der Arbeit. 

Fairness und Führung: Hierbei gilt das Einhalten von distributiven, informationalen und interaktionaler Fairness. 

Die Führung muss hierbei verschiedene Vorlagen einhalten, um so Fairness zu garantieren. Dennoch lässt sich die Fairness der Arbeitswelt nicht auf eine Kategorie reduzieren. 

Fairness & Mitarbeitergewinnung: Für die Mitarbeitergewinnung ist es essenziell ein gutes Image nach außen zu haben. Je mehr die inneren Werte der Leute vertreten werden, desto mehr Leute bewerben sich für den Job.

Eine Firma kann also ihr äußeres Werbeimage verbessern, indem sie eine gewisse Menge an Fairness zeigen. Der Vorteil eines verbesserten Images ist nicht nur eine Vielzahl an Kund:innen, sondern auch Bewerbungen von qualifiziertem Fachpersonal. 

Fairness & Mitarbeiterbindung: „Nichts ist ungerechter, als Ungleiche gleich zu behandeln.“

Ein Unternehmen entspricht den Wertvorstellung des Arbeitnehmenden. Der Arbeitgebende investiert in den Arbeitnehmende und unterstützt ihn. Das Entscheidungsrecht bei verschiedenen Projekten ist nicht nur dem Arbeitgebenden vorbehalten. Es gilt, Diversität zu berücksichtigen, denn nicht jede:r ist gleich und sollte demnach auch gleich behandelt werden. Das berufliche Leben sollte auch immer im Einklang mit dem privaten Leben sein. 

Lohngleichheit ≠ Lohngerechtigkeit

Bei der Wahrnehmung von individueller Leistung und Wertschätzung der Leistung, steigt die Motivation und das Gefühl von Fairness. Um ein Verständnis für Fairness zu schaffen, sollten die Leistungen der Mitarbeitenden in gewisser Weise verglichen werden. Für diesen Bereich ist eine Transparenz des Gehaltssystems unterstützend.

Spannungsfelder in der Arbeitswelt

Fairness ist nicht immer gegeben, trotz vermehrter Versuche ein Unternehmen fair zu gestalten. In einigen Bereichen kommt es häufiger zu Spannungsfeldern, wo sich Arbeitnehmende unfair behandelt fühlen oder Fairness gar nicht erst gegeben ist. Wir schauen uns 3 dieser Beispiele an und schauen, wie man damit umgehen kann. 

Schauen wir uns Spannungsfeld 1 an, die Wahlfreiheit von Arbeitsort und Arbeitszeit gegen die Starrheit des Arbeitsplatzes und des Zeitraums. Um dieses Spannungsfeld zu entschärfen, muss also geschaut weshalb die Spannung entstanden ist, daraufhin wird nach einem Lösungsansatz gesucht oder wie man zukünftig damit umgehen kann. Zu guter Letzt muss eine Überprüfung der sozialen Gerechtigkeit stattfinden und darauffolgenden eine Kompensation für die vorhandene Ungerechtigkeit.

Oft ist der Umgang mit Personal ein weiterer Problembereich. Wie bereits in Spannungsfeld 1 müssen wir die Ursache finden und daraufhin Lösungsansätze raussuchen. Der Arbeitgebende kann in die Mitarbeitenden investieren, damit ihre Beschäftigungsfähigkeit sich verbessert. Falls auch dies nicht hilft, sollte man nach neuen Beschäftigungsmöglichkeiten innerhalb der Firma schauen. All dies sollte mit Rücksicht auf Diversität stattfinden.

Andere Problemzonen betreffen auch oft die Verfügbarkeit der Arbeitnehmenden, welche beispielsweise eine Familie haben oder Familienmitglieder, die sie pflegen müssen usw. Der Werdegang ist wie bei den vorherigen Problemen anfangs gleich und fängt bei der Umsetzung an sich zu variieren. Man muss die Probleme mit Fürsorge und Vorsorge angehen. Das bedeutet: Unterstützung anbieten oder andere unterstützende Maßnahmen. Die Vielfalt sollte berücksichtigt werden und es sollten keine Nachteile beim Werdegang entstehen. 

Nun stellt sich die Frage: Was bedeutet eigentlich Fairness für Sie? Ist Ihre Arbeit fair oder nicht?

Quelle: Die inhaltlichen Zusammenfassungen in diesem Blogartikel entstammen den Impulsen von Prof. Dr. Jutta Rump Expertinnen-Webinar “Fairness in der Arbeitswelt”, welches Sie im Juni 2022 vor den Campus-Mitgliedern gehalten hat